Project Indiana
Aus den Medien konnte man vor einiger Zeit entnehmen, dass Sun unter dem Namen Project Indiana ein weiteres OpenSolaris Projekt vorgestellt.
Bei Project Indiana geht es darum, eine OpenSolaris Distribution nach dem Vorbild der Linux Distribution zu erstellen. Sun strebt dabei an, neue Technologien in Indiana schnell verfügbar zu machen, welche dann bei einem Release, welcher alle 6 Monate stattfinden soll, der breiten Masse verfügbar gemacht werden soll.
Wie es Ian Murdock, Sun’s OS Stratege und Gründer von der Linux Distribution Debian, bei einem Vortrag erklärt, möchte Sun mit einer OpenSolaris Distribution auch die Verbreitung von Solaris fördern. Linux hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und drängt, neben Windows, auch langsam in den Enterprise Markt ein. Sun möchte dem entgegen wirken und setzt genau dort an, wo Linux stark ist. Indiana ist, einfach und böse gesagt, eine Linux Distribution auf einem Solaris Kernel. Das ganze über dem Kernel wird von einem Paket-Management verwaltet, welcher wie man es von den Linux Distributionen her kennt, schmerzlose Upgrades ermöglicht.
Sun hat in der Vergangenheit immer wieder betont, dass an Solaris selber nichts ändern wird und deshalb wird Sun hier eine 2-Tier Strategie fahren. Daran dürfte sich auch in Zukunft nichts ändern.
Ich habe Indiana in einer VMware Maschine installiert und ausprobiert. Die Installation ist schnell, einfach und schmerzlos. Obwohl es sich um eine Developer Preview handelt und einige Sachen fehlen, fühlt es sich bereits doch recht solide an.
Mache mögen es nun Haarspalterei nennen, aber Linux ist eigentlich nur der Kernel. Deshalb heißt es auch immer GNU/Linux. D.h. dann z.B. OpenSUSE-Linux-Distribution = Linux-Kernel + GNU + Tools von Novell. Ähnlich verhält es sich bei Indiana, nämlich Indiana = OpenSolaris-Kernel + GNU + Tools von OpenSolaris 8und einige neue Schmankerl a la ZFS-Boot, was es beim kommerziellen Solaris noch nicht gibt).
Linux = GNU zu vereinfachen führt dann zu solchen schlauen Aussagen wie mein Linux 10.1 hat ein best. Problem (gemeint ist aber OpenSUSE, denn vom Kernel 2.6.x haben diese Leute noch nie gehört).
Das ist eigentlich keine Haarspalterei sondern eine Tatsache. Der Linux Kernel wird völlig unabhängig entwickelt und die Leute, welche die Distribution machen, versuchen dann den Kernel mit dem Userland zum Laufen zu bringen. Dieses Entwicklungsmodel ist überhaupt nicht optimal führt zu den bekannten Linux Problemen.
Indiana kommt im Gegensatz zu Linux wie FreeBSD aus einem Guss.